Das kleine Einmaleins des Olivenöl-Tastings

Das kleine Einmaleins des Olivenöl-Tastings

Hochwertige Olivenöle sind wie gute Weine, ihr sortentypischer Geschmack variiert von Jahr zu Jahr ein wenig. Doch mit den eigenen Sinnen, etwas Übung und Erfahrung lässt sich die Qualität von Olivenöl sehr gut erkennen.

Wie erkenne ich die Qualität eines Olivenöls am Geschmack?

Kurz gesagt schmecken hochwertige Olivenöle fruchtig, scharf und bitter. Diese Geschmacksnoten werden zusätzlich in die Kategorien leicht, mittel und intensiv unterteilt. Dies sind auch gleichzeitig die offiziellen Kennzeichnungen für Olivenöle.

Die richtige Vorbereitung auf die Verkostung

Um die Geschmacks- und Geruchsnoten bestmöglich zu erkennen gibt es ein paar kleine Tricks zur Vorbereitung auf die Verkostung. Um den Geschmackssinn vor der Verkostung zu neutralisieren solltest du ein Stück Apfel langsam zerkauen und den Mund anschließend mit Wasser ausspülen. Dein Geruchssinn sollte natürlich nicht durch z.B. Zigarettenrauch oder sonstigen Umgebungsgeruch beeinträchtigt sein. Und schon kann dein Tasting beginnen.

Das Olivenöl-Tasting

  1. Fülle etwa zwei bis drei Esslöffel Olivenöl in ein kleines, rundlich geformtes Glas und decke es danach mit einem geschmacksneutralen Deckel ab.
  2. Halte das Glas ein wenig in der Hand und schwenke es leicht - den Deckel noch auf dem Glas belassend, so dass das Olivenöl die Möglichkeit bekommt sich ein wenig zu erwärmen um die Aromen besser zu entfalten.
  3. Nimm nun den Deckel ab und atme den Geruch des Olivenöls tief ein. Du solltest nun die Fruchtigkeit des Olivenöls, vielleicht ein wenig süßlich oder sauer erriechen können.
  4. Zuletzt nimmst du einen kleinen Schluck des Olivenöls, spülst es durch den Mundraum und ziehtst dabei schnell und kurz Luft ein, um das Aroma in den Nasenraum zu transportieren. Du solltest nun Fruchtigkeit, Schärfe und Bitterkeit erschmecken.

Welche Eigenschaften hast du wahrgenommen?

Postive Eigenschaften:

Die Fruchtigkeit sollte dich an grüne und reife Früchte erinnern. Wurden bei der Herstellung frühreife Früchte verwendet, wird dich die Fruchtigkeit mehr an Gras oder grüne Tomaten erinnern, sehr reife Früchte dagegen eher an Nüsse.

Die Bitterkeit sollte nicht stichig und unangenehm sein.

Die Schärfe sollte im Mund prickeln oder kratzen. Insbesondere junge Früchte entwickeln bei der Verkostung eine kratzige Schärfe.

Negative Eigenschaften

Die Fruchtigkeit sollte dich nicht an Gurken, Heu oder Erde erinnern, was oft auf eine zu lange Lagerung und auf die Verarbeitung von trockenen oder unsauberen Früchten deutet.

Ist die Bitterkeit stichig, wein- oder gar essigartig, so deutet das auf die Verarbeitung von gegärten Früchten hin.

Die Schärfe sollte nicht brandartig - was auf zu starke Erwärmung bei der Herstellung hinweist - oder gar durch Ranzigkeit überlagert werden.

 Dein Fazit beim Tasting

Die positiven Eigenschaften sollten bei deiner Verkostung Alleinstellungsmerkmale sein und weder durch die negativen Eigenschaften ergänzt oder gar ersetzt werden. Kommst du zu dem Fazit, nach ein wenig Übung und ein bisschen mehr Erfahrung, dass dein verkostetes Olivenöl bei Fruchtigkeit, Bitterkeit und Schärfe nur positive Eigenschaften enthält, so hast du ein wunderbar hochwertiges Olivenöl verkostet.

 

 

 

 

 

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